Sinfonie Nr.2 op.56 "Der Zauberspiegel"

Sinfonie Nr.2 op.56 Der Zauberspiegelnach Texten zauberischen und skurrilen Inhalts von Johann Wolfgang Goethe, Tobias van de Locht, Michael Schmitz, Wolfdietrich Schnurre, J.R.R. Tolkien und anonym

für Erzähler (ad libitum), Sopransolo, Chor (ad libitum) und Orchester

dem Andenken an Prof. Dr. Andreas Beurmann (1928-2016) gewidmet

Uraufführung Witten 6./7. Mai 2017 Eckart Dux (Erzähler), Stella-Louise Göke (Sopran 6. Mai), Simone Krampe (Sopran 7.Mai), Sinfonieorchester Witten, Tobias van de Locht

Sätze
I. Allegro - Far Over the Misty Mountains Cold (Tolkien)
II. Scherzo 1: Canon à la carte - … anmutig ein Schloß … (anonym)
III. Kulisse (Schnurre)
IV. Scherzo 2: Das Augenlied (Schmitz) - Der Zauberlehrling (Goethe)
V. Finale: Enten (Dux) (van de Locht) - Schlußchor Sing All Ye Joyful (Tolkien)

Besetzung3 Flöten (3. auch Piccolo)
2 Oboen (2. auch Englischhorn)
2 Klarinetten
Altsaxophon in es (auch Baßklarinette in B oder Tenorsaxophon in B ad libitum)
2 Fagotte
Kontrafagott (ad libitum)
4 Hörner
3 Trompeten
3 Posaunen
Tuba
Pauken
Perkussion (2 Spieler)
Harfe
Klavier
Streicher

Dauer
ca. 45 Minuten

Der Komponist über seine 2. Sinfonie
Nachdem meine Erste Sinfonie aus dem Jahr 2015 seitdem sechsmal aufgeführt wurde und sich als Erfolgsstück erwiesen hat, schrieb ich in den Jahren 2016 und 2017 ein ebenfalls als Chorsinfonie konzipiertes Gegenstück zur Ersten Sinfonie, die sich als Auftragswerk der Evangelischen Kirche mit Luther-Texten auseinandergesetzt hatte. Diesmal sollte es also um weltliche Texte gehen, und da ich einige Lieder zum Thema Magie geschrieben hatte (z.B. 2009 im Auftrag des Wandsbeker Musikfestes zum Thema Märchen), habe ich einige dieser Vertonungen (z.B. von Goethes Zauberlehrling oder aus dem Kleinen Hobbit von Tolkien) neu instrumentiert und in einen symphonischen Kontext mit neu komponierten Orchesterteilen gestellt. Als Spiegelachse wählte ich das Gedicht Kulisse von Wolfdietrich Schnurre, das glücksradförmig wie die Sinfonie aufgebaut ist. Um diesen zentralen III. Satz des fünfsätzigen Werks sind jeweils gespiegelt - daher der Titel - zwei Scherzi, in denen kuriose Texte vertont werden und der Eröffnungs- und Finalsatz, die jeweils eine knappe Viertelstunde und damit zwei Drittel der Sinfonie in Anspruch nehmen. Die Sinfonie sollte perfekt symmetrisch austariert sein und nicht etwa auf ein ausgedehntes Finale hinauslaufen.

Neben seiner formgebenden Komponente erinnert der Titel Der Zauberspiegel gleichzeitig an meinen im Jahr 2016 verstorbenen Freund Prof. Dr. Andreas Beurmann, dessen Andenken die Sinfonie gewidmet ist. Andreas Beurmann war u.a. Gründer der Schallplattenfirma Europa, deren Produktionen immer noch Kult sind, z.B. die Hörspielserie Die drei ???, deren 16. Folge ebenfalls den Titel Der Zauberspiegel trägt. In vielen Europa-Produktionen ist Eckart Dux zu hören, so daß es passend und großartig ist, daß dieser legendäre Schauspieler den Erzählerpart der Uraufführung meiner Sinfonie übernimmt, zumal er auch die deutsche Stimme des Zauberers Gandalf ist (wie auch die deutsche Stimme von Anthony Perkins, George Peppard, Audie Murphy, Steve Martin und vielen anderen).

Obwohl das Werk als Chorsinfonie konzipiert ist, kann man den Chor auch weglassen, wie wir dies in der Uraufführungsversion in Witten und Lüdenscheid realisieren, es verkürzen sich hierbei lediglich die Sätze II und V, und der Solosopran bekommt mehr zu singen. Ebenso ist die Orchestrierung anpassungsfähig: Bei der Uraufführung besteht die Besetzung aus 3 Flöten inkl. Piccolo, 3 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Saxophonen, 2 Fagotten, 4 Hörnern, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, 2 Schlagwerkern, Harfe, Klavier und Streichern.