Die Junge Sinfonie solistisch 1 (1. JSK-Konzert)

Forum der Städt. Realschule, Halestr. 5, 41564 Kaarst, Sonntag, 18. März 2012, 15.00 Uhr, Eintritt 10, ermäßigt 5 €, alle drei Konzerte im Abonnement 25 statt 30 €, ermäßigt 12 statt 15 €

In den ersten beiden Konzerten der Jungen Sinfonie Kaarst im Jahr 2012 erleben Sie mehrere Mitglieder des Orchesters als Solisten. Laut dem Dirigenten Bruno Weil zeigt “nichts die Qualität eines Orchesters deutlicher”. Die elfjährige Fabienne Kreuzer erreichte im Januar mit der Fantasie für Flöte und Orchester des Franzosen Georges Hüe die Höchstpunktzahl beim Wettbewerb Jugend musiziert, während sich Leonhard Rank das Cellokonzert von Tobias van de Lochts Mentor Malcolm Arnold ausgesucht hat. Umrahmt werden die beiden Solokonzerte von zwei weiteren, diesmal rein orchestralen Top-Raritäten, die in Beziehung stehen zum jeweils anderen Stück einer Konzerthälfte: Georges Hües Tonsprache ist sehr von der Musik Richard Wagners inspiriert; Hüe pilgerte sogar so oft nach Bayreuth, dass die Stadt den Franzosen zum Ehrenbürger ernannte. Heute ist sein Schaffen ziemlich vergessen, lediglich die Flötenvirtuosen nehmen sich gerne der Fantasie an. Bei Wagner ist es umgekehrt: Fast allen dürfte der Musikdramatiker geläufig sein, der Sinfoniker hingegen unbekannt. Die Sinfonie E-Dur blieb unvollendet, und deren ersten beiden Sätze wurden erst nach Wagners Tod von Felix Mottl komplettiert, der auch Wagners Wesendonck-Lieder instrumentiert hatte. Mysteriöserweise verschwand diese Arbeit dann in der Versenkung, tauchte erst 1989 wieder auf und wurde unter der Leitung von Wolfgang Sawallisch in München uraufgeführt, im selben Jahr also wie Malcolm Arnolds Cellokonzert. Nach dieser, Sir Malcolms allerletzter Orchesterkomposition das poetische Orchesterstück The Riddle of the Sands aus der Feder von Howard Blake, dessen Schneemann Ende November 2011 von der Jungen Sinfonie mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Zu Beginn von Howard Blakes Karriere gehörten die Komponisten Malcolm Arnold und Bernard Herrmann zu seinen wichtigsten Förderern, und die Einflüsse von Arnolds ruhig fließender Melodik auf The Riddle of the Sands treten wie bei Wagner-Hüe im ersten Konzertteil deutlich zutage. Spannende Begegnungen zwischen Komponisten und mit zwei mitreißenden jungen Solisten!

RICHARD WAGNER (1813-1883)
Sinfonie E-Dur WWV 35
(fragmentarisch hinterlassen 1834, komplettiert von Felix Mottl 1888)
I. Allegro con spirito
II. Adagio cantabile

GEORGES HÜE (1858-1948)
Fantasie für Flöte und Orchester (1913/1923)

MALCOLM ARNOLD (1921-2006)
Konzert für Violoncello und Orchester op.136 (1989/2000)
I. Allegro
II. Lento
III. Vivace

HOWARD BLAKE (*1938)
The Riddle of the Sands (1978)

FABIENNE KREUZER, Flöte
LEONHARD RANK, Violoncello
Junge Sinfonie Kaarst
TOBIAS VAN DE LOCHT